The Future Library

Ausstellungskonzept

Die Stadtbibliothek Stuttgart als Ökosystem – Was können kulturelle Institutionen bieten in Zeiten der universellen digitalen Zugänglichkeit von Wissen? Zu diesem Thema habe ich ein Ausstellungsformat gestaltet, das vielfältige Zugänge zu Wissen zu ermöglicht.

Aufgabe

2011 wurde die Stuttgarter Stadtbibliothek am neu entstehenden Areal des Mailänder Platzes eröffnet. Das Gebäude vom Architekten Eun Young Yi wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem als Bibliothek des Jahres. Doch was geschieht im Inneren dieses Kulturortes?

Neuartige Ausstellungs- und Vermittlungsformate sollen helfen, durch Kommunikation und Erlebnisse einen vielfältigen Zugang zu Wissen zu ermöglichen. Der physische Raum wird zum Möglichkeitsraum, Besucher:innen, Raum und Information werden zu einem Ökosystem, das sich wechselseitig anregt und beeinflusst.

Kommunikation im Raum
2023
Hochschulprojekt

Umsetzung

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Zielsetzung

Für mein Ausstellungskonzept habe ich mich der unteren Hälfte der Bibliothek gewidmet. Der zentrale Raum ist das sogenannte Herz, welches über vier Stockwerke reicht. Um das Herz sind kreisförmig Treppen angeordnet, sodass man von allen Seiten und Ebenen Einblicke durch die Fensteröffnungen bekommt. Hinter dem Treppenhaus liegen die verschiedenen Themenbereiche.

Die unteren Stockwerke sind nicht so gut miteinander verbunden, wie im oberen Teil, wo der bekannte Galeriesaal die Sicht auf alle Ebenen zulässt. Jede Ebene in der Bibliothek widmet sich einem anderen Fachgebiet.

Das Herz ist ein architektonisch sehr starker Raum, allerdings wird er in der Realität meist nur als Durchgangsraum genutzt, ohne dass sich Besucher dort länger aufhalten. Mein Ziel war daher, ein Ausstellungsformat für das Herz zu erstellen, dass die Besucher anzieht, Neugierde weckt und eine Verbindung zum Bibliotheksbestand schafft.

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Ergebnis

Ausstellungkonzept

Ausgangspunkt für das Konzept war die altgriechische Bedeutung des Begriffs ”Ökosystem“, welcher sich in ”Das verbundene Haus“ übersetzten lässt. Die drei wichtigsten Eigenschaften eines Ökosystems sind Offenheit, Dynamik und Komplexität.

Inspiriert von dem Konzept der Wunderkammer, in der Exponate ursprünglich ohne jegliche Klassifizierung ausgestellt wurden und Wissenschaft und Unterhaltung immer miteinander verbunden waren, ist die Grundidee für das Ausstellungskonzept entstanden. Die Basis bilden große weiße Rahmen, welche skulptural im Raum angeordnet werden und vielfältige Möglichkeiten zur Bespielung bieten.

Das Ausstellungsthema soll sich wechseln (zum Beispiel halbjährig), sodass die Exponate dementsprechend ausgetauscht werden. Die Ausstellungsthemen werden breiter gefasst, wodurch eine interdisziplinäre Auseinandersetzung erfolgen soll.

Durch die Kombination von Naturwissenschaft, Geisteswissenschaft und Kunst in der Betrachtungsweise werden den Besuchern unterschiedliche Einstiegspunkte geboten und das Interesse außerhalb des eigenen Themenspektrums geweckt.

Die Rahmen sind vielseitig einsetzbar. Zwei- und Dreidimensionale Exponate können hineingestellt oder gehängt werden. Empfindliche Objekte können auch hinter Glas geschützt werden. Auch interaktive Elemente wie Schubladen können integriert werden. Liegt der Rahmen auf dem Boden, kann er mit Glas bedeckt werden und so als Sitzmöglichkeit dienen.

An den Rahmenseiten sind die Thementexte zu finden. Die Obektbeschriftungen werden im Rahmen, nahe zum Exponat angebracht. Die Beschriftungen für die oberen Rahmen sind in den Simsen der Fenster zu finden, welche direkt zum Objekt ausgerichtet sind. Bei den Thementexten wird durch ein kleines Symbol auf weiterführende Medien aus dem Bibliotheksbestand verwiesen.

Da die Bibliothek von einer sehr breiten Zielgruppe besucht wird, sollen die Exponate insbesondere dazu dienen, Neugierde und ein Interesse für neue Themen zu wecken. Wer sich tiefer mit einem Thema auseinandersetzen will, findet eine große Auswahl an (Fach-)Literatur und auch leihbaren Objekten in der Bibliothek.

Gesamtwirkung und Ziel

Das Herz wird durch das Ausstellungsformat zu einem Ort voller Leben und Neugierde. Es lädt nun zum verweilen ein und bietet ein interessantes Raumbild, wenn man an dem Gebäude vorbeiläuft, da man nun nicht mehr durch das Gebäude durchsieht. Die Geometrie der Architektur wird durch das Rahmensystem aufgenommen und der Raum wird gut in der Höhe genutzt.

Modell

Zur besseren Visualisierung der Raumwirkung habe ich ein Modell im Maßstab 1:50 angefertigt. Im Bild sieht man das Größenverhältnis zum tatsächlichen Raum.

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Verwendete Bildquellen:

Quellen

Verwendete Bildquellen: